KiSS-Syndrom bei Säuglingen und Kindern
Motorische Dysbalancen bei Kindern erkennen und lösen
Auffälligkeiten, die auf das KiSS-Syndrom hindeuten können
beim Säugling:
- Schiefhaltung des Kopfes
- Gesichtsschädelasymmetrie – ein Auge scheint kleiner und tiefer zu liegen
- Hinterkopfasymmetrie mit Abflachung (zentral oder häufiger seitlich)
- haarlose Stelle am Hinterkopf (so genannter KISS Fleck)
- Tastempfindlichkeit der Nackenregion
- stereotype Kopfbewegungen beim Einschlafen
- Asymmetrie der Bewegungen von Armen und Beinen
- Schiefhaltung des Rumpfes (C – Form)
- bevorzugte einseitige Schlafhaltung
- Schlafstörungen
- Schreiattaken
- so genannte 3 Monatskoliken
- Säugling kann nur auf einer Seite gestillt werden
- übermäßiges Sabbern
- Schluckstörungen
- Drehen nur über eine Seite (Lieblingsseite)
bei älteren Kindern:
- motorische Defizite
- Entwicklungsverzögerungen
- Konzentrationsstörungen, Lernschwächen
- soziale Auffälligkeiten (mögliches ADS oder ADHS)
Mögliche Ursachen eines KiSS-Syndroms
während der Schwangerschaft:
- Schieflagen im Mutterleib (z. B. Beckenendlagen)
- Enge im Mutterleib (z. B. Mehrlingsgeburten,großes Kind)
während der Geburt:
- sehr schnelle Geburt (z. B. Sturzgeburt)
- lange und erschwerte Geburten mit Saugglocken und/oder Zangenentbindung
- Kaiserschnittgeburten
- hohes Geburtsgewicht (über 4000 g)
nach der Geburt:
- falsche Lagerung des Säuglings
- falsche Behandlung (in den ersten Wochen fehlende Kopfabstützung bei Drehung des Säuglings)
- Stürze vom Wickeltisch etc.
Was ist ein KiSS-Syndrom
KiSS (Kopfgelenks – induzierte – Symmetrie – Störung) ist eine Bewegungsstörung des Übergangs zwischen Schädel (Kopf) und oberer Halswirbelsäule (Atlas).
Oft besteht eine Fehlhaltung mit Seitneigung des Kopfes und leichter Drehung zur Gegenseite der Neigung.
Die Kopfbeweglichkeit, insbesondere die Drehung, ist häufig einseitig eingeschränkt. Da der Kopf überwiegend auf der gleichen Stelle liegt, führt dies zur Abflachung (zentral oder häufiger einseitig) des Hinterkopfes, der Schädel ist asymmetrisch.
Für die korrekte Ausreifung und Intergration der unwillkürlichen, unkoordinierten Bewegungen, ausgelöst durch die tonischen Nackenreflexe, ist eine optimale Beweglichkeit des Kopfes in alle Richtungen von entscheidender Bedeutung. Störungen der Kopfbeweglichkeit beeinflussen ungünstig die Intergration der tonischen Nackenreflexe in die Motorik. Das Kind geht bei der Ausbildung sowohl der Grob- (Bewegungen in den großen Gelenken, Gehen, Haltung) als auch
Feinmotorik (Geschicklichkeit der Hände, Sprache) Kompromisse ein, die Auswirkungen auf das ganze Leben des Betroffenen haben können.
Bevor wir kognitiv (Denken) lernen, müssen wir erst Bewegungen erlernen, um unseren Körper (Körperschema) und unsere Umwelt (Raumschema) mit Hilfe unserer Sinne (sensorisch) zu erkunden. Ein ungestörtes Körper- und Raumschema erleichtern die Bewältigung der späteren Anforderungen des Lebens.
Diese Fähigkeiten können durch Störungen der Kopfgelenksbeweglichkeit im entscheidenden Entwicklungsalter in Mitleidenschaft gezogen werden.
Es ist daher zu fordern, dass jeder Säugling auf Störungen der Kopfgelenksbeweglichkeit untersucht wird.
Bei Vorhandensein einer Störung sollte eine entsprechende Behandlung erfolgen.
Wie wird behandelt
Zum Einsatz kommen Manualtherapie und Osteopathie. Als schonendes manual-therapeutisches Verfahren hat sich die Atlasbehandlung nach Arlen etabliert. Durch Normalisierung der Biomechanik schafft sie die Grundlagen für eventuell erforderliche weitere Behandlungen, wie Krankengymnastik, Ergotherapie, INPP oder Psychomotorik.
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